Es ist geglückt. Ich habe ein paar nette Menschen gefunden, die sich meinem Garten annehmen und mehr Zeit und Energie hineinstecken können. Darüber freue ich mich besonders, denn der Garten tat mir die letzten Wochen schon etwas leid.So hoffe ich für die Beiden, dass sie Spaß dran haben werden und der Hase, der mich wohl noch verabschieden wollte, nicht mehr wieder kommt.
Ihnen erging es so, wie einigen Gärtnern hier in Kiel. Die Stadt hat vor einiger Zeit entschieden, einen großen Teil des grünen Gürtels einem Möbelhaus anzubieten, um dort eine fette Industrieplatte hinzusetzen. Tragisch war auch die Abwicklung des ganzen. So wurden teilweise Kleingärten platt gemacht, obwohl sie noch bis Ende des Jahres bestehen bleiben sollten. Das Gebiet wird nun nach und nach verlassen und dann leider auch geplündert. Noch haben einige Hoffnung, den Verlauf zu stoppen. Hier ein Link mit mehr Informationen und einem Link zur Petition gegen Möbelkraft.
Einige meiner Möbel habe ich mitgenommen. So zum Beispiel eine Art Erbstück. Die Sitzgruppe mit Tisch und Stühlen unterm Apfelbaum stand schon lange vor dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Mein Bruder nahm sie dann in seine Obhut und möbelte alles wieder auf und dann bekam ich die guten Stücke. An sich sind sie nichts Besonderes, aber der emotionale Anteil schwingt halt mit.
Das schöne ist; sie haben einen neuen Platz bekommen!
Ich habe mir letzte Woche einen Garten angeschaut und dann entschieden, diesen zu übernehmen. Ihr fragt Euch sicher, was das jetzt soll. Den einen abgeben, den anderen wieder aufhalsen. Diese Entscheidung begünstigte mehrere Faktoren. Zu allererst liegt der Garten mal gerade 3 Fahrradminuten von meiner Wohnung entfernt. Ich arbeite zwar in Kiel, wohne aber etwas außerhalb, so war es mit dem Freilandgarten etwas anstrengend mit der Zeit. Regnet es gegen Feierabend, fährt man nicht in den Garten, kommt man dann zu hause an, scheint die Sonne und man ärgert sich, da es sich nicht mehr lohnt, loszufahren. Morgens vor der Arbeit schnell gießen war gar nicht möglich. Und am Wochenende musste ich das Auto immer in Beschlag nehmen, um zum Garten zu fahren. Ein nächster Faktor ist natürlich die Größe und der Aufwand, den ein Garten mit sich bringt. Der neue Garten ist etwas kleiner und einfacher gestrickt. Es gibt ein größeres Haus, das schon einige sonst zu bearbeitende Fläche einnimmt. Ein Teich mit Fischen, der nur 3 mal im Jahr statt einmal die Woche Arbeit macht. Die Rasenstücke sind nicht so verteilt, man kann in einem Rutsch durchmähen und auch die Anbaufläche ist ein Stück Acker, ohne viele Ecken und Kanten. Das hat mir am alten Garten eigentlich gefallen, aber machte eben auch mehr Arbeit. Und zu allerletzt natürlich die von mir so verhasste Arbeit, den Weg vor dem Garten von Unkraut zu befreien. Im neuen Garten gibt es Rasen und man mäht einfach einmal drüber. Im ganzen gibt es viel weniger Pflanzen, das ist sehr schade, aber vielleicht kann ich sehen, wie es läuft und dann ab und zu mal etwas hinzusetzen. Es gibt auch weniger Obst, dafür ist der Kirschbaum riiiiiesengroß und der Apfelbaum ein Spalierobst. Er trägt leider nicht sehr viel.
Und ich freue mich sehr, dass mein Freund nun auch etwas mehr einsteigen möchte. Vorher habe ich doch alles allein gemacht und nun hat auch er mehr Zeit durch die geringere Entfernung, mit in den Garten zu kommen.
Fotos habe ich noch nicht viele gemacht. Das werde ich dann mal nachholen.
Somit wieder viel Arbeit, aber doch auch weniger Arbeit. Das hier wird dann nicht mehr der Freilandgarten sein, aber eben ein anderer, neuer und meiner.
Viele grüne Grüße